Die Krypto-Börse Bybit ist wieder in den britischen Markt eingetreten und hat den Spot-Handel und Peer-to-Peer-Dienste fast zwei Jahre nach der Einstellung des Betriebs infolge strengerer aufsichtsrechtlicher Regeln der Financial Conduct Authority neu gestartet.
Der Neustart beinhaltet nicht, dass Bybit eine eigene FCA-Zulassung erlangt. Stattdessen operiert das Unternehmen im Rahmen einer Vereinbarung für Finanzwerbung, die von Archax genehmigt wurde – einem in London ansässigen Digital-Asset-Unternehmen, das von der FCA autorisiert ist, Krypto-Marketing für ausländische Plattformen zu genehmigen.
Diese Struktur ermöglicht es Bybit, seine Dienstleistungen britischen Verbrauchern zu bewerben, während das Unternehmen außerhalb des FCA-Registrierungsregimes bleibt – ein zunehmend genutzter Weg für globale Krypto-Firmen, die sich durch Großbritanniens strengere Werbevorschriften bewegen.
Eine vorsichtige Rückkehr nach regulatorischem Neustart
Bybit verließ Großbritannien im September 2023, kurz bevor neue FCA-Regeln für Finanzwerbung in Kraft traten. Der Rahmen führte strengere Standards für Onboarding, Risikohinweise und eine verpflichtende Abkühlphase für erstmalige Krypto-Investoren ein. Mehrere große Börsen unterbrachen oder strukturierten ihren UK-Betrieb zu dieser Zeit neu und verwiesen auf operative und Compliance-Herausforderungen.
Bybit-CEO Ben Zhou sagte, die Aussetzung sei dazu gedacht gewesen, dem Unternehmen Zeit zu geben, seine Produkte und seine Kommunikation an die regulatorischen Erwartungen des Vereinigten Königreichs anzupassen.
„Das ist nicht nur ein Neustart“, betonte Zhou. „Es ist ein neues Kapitel, das von den Erwartungen britischer Nutzer und Aufsichtsbehörden gleichermaßen geprägt ist.“
Die Börse ist nun mit einem engeren Produktangebot zurückgekehrt, das Derivate und gehebelten Handel ausschließt, und mit deutlichen Warnhinweisen, dass Krypto-Assets nicht durch das Financial Services Compensation Scheme oder den Financial Ombudsman Service abgedeckt sind.
UK-Nachfrage bleibt bestehen, trotz kühlerer Stimmung
Der Neustart von Bybit erfolgt zu einem Zeitpunkt, an dem die Krypto-Adoption im Vereinigten Königreich gemischte Signale zeigt. Von der FCA in Auftrag gegebene Verbraucherstudien, die dieses Jahr veröffentlicht wurden, deuten darauf hin, dass rund 8 % der britischen Erwachsenen Krypto-Assets halten – etwa 5,5 Millionen Menschen. Obwohl diese Zahl unter früheren Höchstständen liegt, bleiben zentralisierte Börsen der primäre Einstiegspunkt, wobei mehr als 70 % der Krypto-Inhaber ihre Assets über sie erwerben.
Für Börsen bleibt Großbritannien kommerziell attraktiv wegen seiner großen Retail-Basis und globalen finanziellen Vernetzung. Der Preis dafür ist jedoch stärkere Compliance-Reibung, insbesondere bei Marketing, Offenlegungen und Onboarding-Standards.
„Unser Fokus lag darauf, mit Compliance im Kern neu aufzubauen“, sagte Mykolas Majauskas, Senior Policy Director bei Bybit, und fügte hinzu, dass die regulatorische Richtung des Vereinigten Königreichs Klarheit für Unternehmen bietet, die bereit sind, innerhalb definierter Grenzen zu operieren.
Bybit sagte, dass seine UK-Operationen den Anforderungen zur Bekämpfung von Geldwäsche und zur Kundenidentifizierung entsprechen und dass alle Finanzwerbungen unter dem von Archax genehmigten FCA-Rahmen geprüft werden.
Archax hat ähnliche Genehmigungen für andere große Börsen bereitgestellt, die Zugang zum britischen Markt suchen, ohne eine eigene Zulassung zu benötigen.
„Archax unterstützt Bybits regelkonformen Zugang zum britischen Markt und baut auf unserer Erfahrung auf, bei der wir zuvor anderen führenden Krypto-Börsen wie Coinbase und OKX Zugang zum UK-Markt ermöglicht haben, ohne dass sie eine eigene Autorisierung benötigen“, sagte Ben Brown, Chief Compliance Officer bei Archax.
Ein Testfall für das Werberegime
Die Rückkehr von Bybit zeigt, wie sich das britische Werberegime zu einem praktischen Zugangspunkt für internationale Krypto-Firmen entwickelt. Die Vereinbarung legt eine erhebliche Verantwortung auf den FCA-autorisierten Genehmiger, sicherzustellen, dass Marketingmaterialien klar, fair und nicht irreführend sind, während sie gleichzeitig offene Fragen über Verbraucherschutz und vertragliche Beziehungen lässt.
Politische Entscheidungsträger im Vereinigten Königreich haben erklärt, dass bis 2027 ein umfassenderes Krypto-Regulierungsrahmenwerk erwartet wird, das sich über Werbung hinaus auf Aufsicht und Verhaltensregeln erstreckt.

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