Elon Musk hat erneut die „51 % erneuerbare Energien“-Schwelle als mögliche Bedingung dafür genannt, dass Tesla die Bitcoin-Zahlungen wieder aufnimmt, und erklärt, dass die Energie hinter Bitcoin „nicht gefälscht werden kann“.
Der erneute Kommentar erinnert an Musks Versprechen aus dem Jahr 2021, dass Tesla BTC-Zahlungen wieder einführen würde, sobald die Hälfte der für das Bitcoin-Mining verwendeten Energie aus sauberen oder kohlenstoffarmen Quellen stammt. Doch obwohl aktuelle Daten darauf hindeuten, dass das Netzwerk diesen Meilenstein möglicherweise überschritten hat, bleibt Teslas Checkout-Seite weiterhin frei von Kryptowährungen.
Hat Bitcoin die Grenze für saubere Energie erreicht?
Laut dem 2025 Digital Mining Industry Report des Cambridge Centre for Alternative Finance stammen derzeit rund 52,4 % der für das Bitcoin-Mining verwendeten Energie aus nachhaltigen Quellen. Diese Zahl umfasst 42,6 % erneuerbare Energien wie Wasser-, Wind- und Solarenergie sowie 9,8 % nukleare oder andere kohlenstoffarme Quellen. Fossile Brennstoffe machen weiterhin den verbleibenden Anteil aus, wobei Erdgas auf 38,2 % gestiegen und Kohle auf 8,9 % gesunken ist.
Wenn Musks Maßstab sowohl erneuerbare als auch kohlenstoffarme Energie einschließt, könnte Bitcoin die 51 % „nachhaltige“ Schwelle bereits überschritten haben. Wenn seine Definition jedoch nur erneuerbare Energien umfasst, bleibt der Anteil unter dieser Marke.
Die Ergebnisse aus Cambridge basieren außerdem auf Umfragen, die etwa 48 % der weltweiten Mining-Kapazität abdecken, was Raum für Unsicherheit lässt. Regionale Energiemixe, Off-Grid-Mining und Unterschiede bei der Messung „sauberer“ Energie machen diese Berechnung komplex.
Warum hat Tesla es bisher nicht getan?
Selbst wenn Bitcoin den Nachhaltigkeitsmaßstab erfüllt, könnten mehrere Faktoren Teslas anhaltende Zurückhaltung erklären.
Verifizierung und Trend: Musks frühere Aussagen deuteten darauf hin, dass Tesla nur handeln würde, wenn die Nutzung sauberer Energie einen nachhaltigen Aufwärtstrend zeigt – nicht nur, wenn ein einzelner Bericht die 51 %-Marke überschreitet.
Definitionsproblem: Ob „nachhaltig“ auch Kernenergie oder ausschließlich erneuerbare Energien einschließt, bleibt unklar. Eine Entscheidung auf Grundlage zu weit gefasster Definitionen könnte als Greenwashing angesehen werden.
Operatives und finanzielles Risiko: Bitcoin-Zahlungen bringen Volatilität, buchhalterische Komplexität und regulatorische Unsicherheit mit sich. Für Tesla könnten diese Risiken den symbolischen Gewinn einer Wiederaufnahme von BTC-Zahlungen überwiegen.
Markenimage: Teslas Umweltreputation bedeutet, dass jeder wahrgenommene Rückschritt in Bezug auf Bitcoins CO₂-Fußabdruck Kritik von ESG-bewussten Aktionären und Kunden hervorrufen könnte.
Technische Bereitschaft: Die Wiederherstellung von BTC-Zahlungen erfordert den Wiederaufbau von Verarbeitungssystemen und Konvertierungsinfrastruktur – keine kleine Aufgabe für ein Unternehmen, das gleichzeitig mehrere Produkteinführungen und KI-Projekte managt.
Zusammen deuten diese Faktoren darauf hin, dass die „51 % erneuerbare Energien“-Marke eine notwendige, aber keine ausreichende Bedingung für Teslas Rückkehr zu Bitcoin-Zahlungen ist.
Musk bekräftigt, dass Bitcoin „auf Energie basiert“
In einem separaten Beitrag auf X bekräftigte Musk die Verbindung zur Energie. Als Antwort auf einen ZeroHedge-Thread über KI-getriebene monetäre Expansion schrieb er:
„Stimmt. Deshalb basiert Bitcoin auf Energie: Man kann gefälschtes Fiat-Geld ausgeben – und jede Regierung in der Geschichte hat das getan –, aber es ist unmöglich, Energie zu fälschen.“
Als ein anderer Nutzer kommentierte, dass „Dogecoin ebenfalls auf Energie basiert“, antwortete Musk mit einem „💯“-Emoji, was Zustimmung signalisiert.
Die Bemerkungen kommen nach einer langen Phase der Stille Musks zum Thema Krypto. Tesla hält laut Daten von CoinGecko immer noch etwa 11.509 BTC im Wert von rund 1,21 Milliarden US-Dollar – weniger als auf dem Höchststand, bevor das Unternehmen 2022 den Großteil seiner Position verkaufte.
Was das für die Akzeptanz bedeutet
Wenn Bitcoin weiterhin seine sauberen Energie-Credentials stärkt, könnte Teslas endgültige Rückkehr ein wichtiges symbolisches Zeichen für nachhaltiges Krypto-Mining sein. Dennoch deuten Musks erneute Kommentare darauf hin, dass Teslas Entscheidung nicht nur von Prozentzahlen abhängen wird, sondern auch von Validierung, Beständigkeit und öffentlicher Wahrnehmung.
Derzeit steht Bitcoins Nachhaltigkeitsanspruch als ein Meilenstein im narrativen Sinn – ein Beweis für Fortschritt, aber noch kein Ticket zurück zu Teslas Checkout-Seite.

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