Während wir uns von 2024 verabschieden, zeigt die Bitcoin-Rallye, die Krypto-Enthusiasten zum „Trump Pump“ veranlasste, erste Ermüdungserscheinungen. Nach einem Höhenflug von über 107.000 US-Dollar Mitte Dezember hat sich das digitale Gold nun auf ein bescheideneres Niveau eingependelt und bewegt sich um die Marke von 93.000 US-Dollar.
Es war ein bewegtes Jahr für die beliebteste Kryptowährung der Welt. Bitcoin schloss das erste Quartal 2024 mit einem beeindruckenden Plus von 68 % ab, da sich das Halving näherte.
Das Halving selbst brachte zwar nicht den erwarteten Schub, doch dank Donald Trump wurde der Bullenmarkt gerettet, insbesondere nach seinem überraschenden Wahlsieg im November. Die pro-krypto Haltung des designierten Präsidenten war eine echte Überraschung, insbesondere sein Vorschlag einer „nationalen Bitcoin-Reserve“, der viele in der Community sprachlos machte.
Die Krypto-Community wurde weiter belebt, als Trump David Sacks, einen Tech-Unternehmer und ehemaligen PayPal-Manager, zum Verantwortlichen für KI und Kryptowährungen ernannte. Für Bitcoin-Anhänger fühlte es sich an, als sei Weihnachten vorzeitig gekommen, mit der Aussicht auf krypto-freundliche Regulierungen.
Doch mit dem Jahresende scheint die Bitcoin-Rallye an Schwung verloren zu haben. Chris Weston, Forschungsleiter bei Pepperstone Group, bemerkte, dass „die Dynamik nach den Wahlen nachgelassen hat“.
Die Gründe sind vielfältig. Die spekulative Euphorie wurde durch die reduzierten Zinssenkungserwartungen der US-Notenbank gedämpft.
Hinzu kommt, dass Trump sein Amt erst am 20. Januar 2025 antreten wird. Die Krypto-Community wartet gespannt auf die Umsetzung der neuen politischen Maßnahmen.
Ki Young Ju, Gründer von CryptoQuant, liefert eine weitere Perspektive: Er meint, dass Trumps Bitcoin-Politik stark von der allgemeinen Stärke der US-Wirtschaft abhängen wird. Dies ist eine Erinnerung daran, dass Krypto nicht isoliert existiert, sondern Teil eines größeren wirtschaftlichen Ökosystems ist. Wenn die Wirtschaft tanzt, könnte Bitcoin diese Runde aussetzen.
Die Skepsis des CryptoQuant-CEOs gründet sich auf die aktuelle Stärke des US-Dollars, der nach wie vor 49 % der globalen Handelsgeschäfte ausmacht. Der Greenback scheint noch nicht bereit zu sein, seine Krone an einen Herausforderer abzugeben.
Dieser Realitätscheck hat einige Analysten dazu veranlasst, zu hinterfragen, ob Trumps neu entdeckte Liebe zu Bitcoin mehr eine Wahlkampfstrategie als ein echtes Engagement ist. Schließlich ist es nicht ungewöhnlich, dass Politiker ihre Positionen schneller ändern als ein DJ bei einer Rave-Party.
Lindsay James, Investmentstrategin bei Quilter Investments, prognostiziert, dass Trumps Wirtschaftspolitik zu höherer Inflation und einer restriktiveren Geldpolitik führen könnte. Dies könnte die Federal Reserve unter Druck setzen, die Zinsen hoch zu halten, was die Begeisterung für risikoreichere Anlagen wie Kryptowährungen dämpfen könnte.
Trotz der jüngsten Abkühlung bleibt festzuhalten, dass Bitcoin ein herausragendes Jahr hinter sich hat: Mit einem Anstieg von 120 % übertraf es traditionelle Anlagen wie Aktien und Gold.
Nicht schlecht für ein digitales Asset, das von manchen immer noch als magisches Internet-Geld abgetan wird.
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