Nun, es sieht so aus, als hätten Disney und Universal endlich beschlossen, beim AI-Klagezug mitzufahren, und verklagen Midjourney wegen Urheberrechtsverletzung. In einer Klage, die in Los Angeles eingereicht wurde, werfen die beiden Entertainment-Giganten Midjourney vor, ihre geliebten, urheberrechtlich geschützten Figuren zur Schulung ihres KI-Modells verwendet und Bilder mit diesen ikonischen Charakteren verbreitet zu haben.

Auch wenn es nicht überraschend ist, dass Autor:innen und Künstler:innen bereits Klagen gegen KI-generierte Inhalte eingereicht haben (ernsthaft, wer würde nicht vom seltsamen KI-Art-Können profitieren wollen?), ist dies das erste Mal, dass die Filmmogule beschlossen haben, sich in den juristischen AI-Sumpf zu wagen. Spoiler-Alarm: Wird ein ziemlicher Schlamassel.

„Hey, das ist meine Figur!“

Um welche Figuren geht es? Nun, Disney und Universal klagen nicht wegen obskurer, vergessener Figuren. Oh nein. Sie nehmen die Großen ins Visier: Disneys Star Wars, Marvel, Der König der Löwen und Die Simpsons, plus Universals Shrek und The Boss Baby. Kann man ihnen verdenken? Stell dir deine Figur vor – wahrscheinlich durch einen Milliarden-Deal gesichert – taucht plötzlich in zufälliger KI-generierter Kunst auf, und du kassierst keinen Cent dafür.

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Disney accuses Midjourney of infringing on its copyrighted characters, including those from The Little Mermaid. Source: CourtListener

Der Klage zufolge erlaubt Midjourney Nutzern ein Abonnement für seinen Bild-Service und fordert sie dann auf, Bilder auf Basis dieser geschützten Werke zu erstellen. Ja, richtig gelesen – Nutzer können ihre eigene Version von Shrek oder Spider-Man erstellen, herunterladen und vielleicht auf T-Shirts verkaufen. Disney bezeichnet Midjourney als „Copyright-Free-Rider“, der Inhalte generiert, die geradezu Beispiel für Plagiat sind – und dabei Profit macht.

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Disney claims that Midjourney uses its copyrighted characters to market and promote its services. Source: CourtListener

Disneys Versuch, es freundlich zu regeln… irgendwie

Disney sagt, sie hätten zuerst das Gespräch gesucht, bevor sie rechtlich vorgegangen sind. Sie hätten Midjourney gebeten, die Generierung ihrer geschützten Inhalte zu stoppen. Klingt doch vernünftig, oder? Stattdessen habe Midjourney die Achseln gezuckt und neue Versionen des Dienstes veröffentlicht – zudem soll bald ein Video-KI-Service starten. Offenbar lautet Midjourneys Motto: „erst plagiieren, dann niemals entschuldigen.“

Und Disney legt nach: Midjourney habe die Technologie, um KI-generierte Gewaltdarstellungen oder NSFW-Inhalte zu blockieren. Warum also nicht dieselbe Technik einsetzen, um urheberrechtlich geschützte Bilder zu unterbinden? Disney fragt zu Recht: Midjourney setze Schutzmaßnahmen willkürlich ein – aber nicht, wenn Disney es verlangt.

Das wachsende juristische Duell um KI

Midjourney ist nicht das erste Unternehmen, das juristische Probleme mit KI bekommt. OpenAI und Microsoft kämpfen bereits mit Urheberrechtsklagen, Anthropic hat eine Sammelklage am Hals. KI scheint ein echter Magnet für Rechtsstreitigkeiten zu sein.

Inzwischen fordern Disney und Universal vom Gericht, Midjourney daran zu hindern, seinen Bild- und Videodienst weiter anzubieten – bis sichergestellt ist, dass Nutzer keine geschützten Werke mehr generieren können. Midjourney hat auf Anfragen nicht reagiert, aber sicherlich arbeiten sie bereits am nächsten KI-generierten Shrek.

Es scheint, als stünden AI und Urheberrecht vor einem andauernden Rechtsstreit. Wir müssen abwarten, wer in dieser Runde „Wer besitzt was?“ die Oberhand behält.

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