Die Krypto-Community kauft es nicht: Trumps Bitcoin-Reserve-Plan stößt auf kühle Reaktion

Eines der lautesten Wahlversprechen von Trump war die Einrichtung einer strategischen Bitcoin-Reserve in den USA, um das Land als Krypto-Hauptstadt der Welt zu etablieren. Doch nun, da er seine Absichten offiziell bekannt gegeben hat, reagiert die Krypto-Community mit tiefer Skepsis, wenn nicht sogar mit offener Ablehnung.

• Inkonsistenz und spekulative Aussagen
• Mangelnde Transparenz bei der Finanzierung der Krypto-Reserve
• Skepsis über die Auswahl der Vermögenswerte für die Reserve
• Schlechter Ruf von Trumps bisherigen Krypto-Projekten
• Bedenken über Insider-Profite
• Allgemeine Enttäuschung über Trumps Krypto-Politik

Politische Aussagen oder spekulativer Lärm?

Donald Trumps neuester Tweet auf seiner Social-Media-Plattform Trust Social schlug wie eine tickende Zeitbombe in der Krypto-Welt ein. Darin offenbarte er Pläne zum Aufbau einer strategischen Währungsreserve, die nicht nur Bitcoin (BTC), sondern auch Ethereum (ETH), XRP, Cardano (ADA) und Solana (SOL) umfassen soll.

Der Markt reagierte zunächst nicht negativ. Tatsächlich stieg Bitcoin um über 10 % und erreichte in einer Welle kurzfristiger Euphorie kurzzeitig 95.000 USD. Doch als die Realität einsetzte, wich die Begeisterung der Besorgnis.

Bitcoin fiel um 9 %, während Ethereum bis Montag um 15 % einbrach. Auch XRP, SOL und ADA erlitten deutliche Verluste und gaben einen Großteil ihrer Wochenendgewinne wieder ab.

Das ist eine klare Botschaft der Community: Sie glaubt nicht mehr an Trumps Krypto-Versprechen. Der Markt hat mit seinen Aktionen gesprochen – Trumps Krypto-Tweets sind nichts weiter als spekulativer Lärm ohne einen klaren, umsetzbaren Plan.

Die Krypto-Community zu Trumps Reserve-Plan

Anthony Pompliano, Gründer und CEO von Professional Capital Management sowie einer der größten Krypto-Investoren, machte seine Haltung am Montag in einem Brief an seine Kunden deutlich: Er unterstützt Trumps strategische Krypto-Reserve nicht.

Er warnte, dass die neue Politik eher „eine willkürliche Ansammlung spekulativer Vermögenswerte sei, die darauf abzielt, Insider und Token-Ersteller auf Kosten der US-Steuerzahler zu bereichern.“

Pompliano sagte den Investoren:

„Ich glaube weiterhin, dass diese groß angelegte Krypto-Reserve-Strategie ein vermeidbarer Fehler ist – einer, den man in Zukunft bereuen wird.“

Cameron Winklevoss, Mitbegründer der Gemini-Börse, erklärte, dass nur Bitcoin den Standard eines echten Reservevermögens erfülle. Andere Kryptowährungen könnten dies eines Tages erreichen, aber laut ihm sei „die Messlatte dafür extrem hoch.“

Marktanalyst Tony Sycamore (IG Markets) brachte einen weiteren kritischen Punkt zur Sprache: Wie finanziert die Regierung diese Krypto-Käufe? Anfangs wurde angenommen, dass Steuergelder verwendet würden. Sycamore deutet jedoch an, dass die Mittel möglicherweise aus beschlagnahmten Krypto-Vermögenswerten stammen, die bei Strafverfolgungsmaßnahmen eingezogen wurden. Falls das stimmt, bedeutet das, dass „kein neues Geld in den Markt fließt – es handelt sich lediglich um eine Umverteilung von Regierungskonten anstatt um frischen Kaufdruck.“

Ein anderer Analyst stellte fest, dass, wenn die Reserve aus bestehenden staatlichen Vermögenswerten aufgebaut wird, dies lediglich eine Umverlagerung von Mitteln sei, anstatt neues Kapital in den Markt zu bringen, was den möglichen bullischen Effekt erheblich abschwächen würde.

Der Journalist Ben Norton erhebt Korruptionsvorwürfe gegen Trumps sogenannten „Krypto-Zar“ David Sacks. Laut Norton hat Sacks massiv in einen Fonds investiert, dessen fünf größten Positionen genau dieselben fünf Vermögenswerte sind, die nun die Krypto-Reserve der US-Regierung bilden sollen.

Und dann sind da noch Trumps eigene katastrophale Krypto-Initiativen. Sein Memecoin $TRUMP schoss zunächst in die Höhe, stürzte jedoch um über 40 % ab, nachdem Melania Trump ihren eigenen Token $MELANIA herausbrachte, der innerhalb weniger Stunden um 95 % einbrach.

Das weckt nicht gerade Vertrauen in Trumps Fähigkeit, sich in der Krypto-Welt zurechtzufinden. Im Gegenteil, es verstärkt die Befürchtungen, dass sein neuestes Vorhaben genauso enden könnte wie seine vorherigen Projekte – ein kurzer Hype gefolgt von einem unvermeidlichen Absturz.

Noch immer keine klaren Antworten

Die Krypto-Community hat viele offene Fragen, aber bisher gibt es keine Hinweise darauf, wann (oder ob) sie klare Antworten erhalten wird.

• Wo ist der tatsächliche Plan?
  Außer der Ernennung einiger krypto-freundlicher Beamter nach seiner Amtseinführung hat Trumps Regierung den Investoren kaum konkrete politische Updates geliefert.
• Was ist mit regulatorischen Erleichterungen?
  Es gab Erwartungen, dass die Krypto-Regulierungen nach der Wahl gelockert würden, aber bisher ist es nur Gerede ohne Taten.
• Welche rechtlichen Rahmenbedingungen gibt es?
  Wie genau wird diese Krypto-Reserve reguliert? Und welche Rolle spielen Behörden wie die SEC und CFTC?
• Gibt es eine langfristige Strategie?
  Im Moment wirkt die Reserve eher wie ein politischer PR-Gag als eine gut durchdachte wirtschaftliche Initiative.
• Wie viel Geld wird investiert?
  Werden wir konkrete Zahlen sehen oder bleibt das eine unbeantwortete Frage?
• Welche Auswirkungen hat das auf die traditionelle Finanzwelt?
  Könnte dies einen Konflikt zwischen dem Kryptomarkt und dem US-Finanzsystem auslösen?

Infolgedessen betrachtet der Markt Trumps kühne Aussagen nicht als ernsthafte wirtschaftliche Strategie, sondern als politisches Manöver.

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