Sieht so aus, als ob Justin Sun nicht gerade begeistert von Bloombergs Plänen ist, seine Krypto-Bestände offenzulegen. Tatsächlich ist er so verärgert, dass er eine Bundesklage gegen den Medienriesen eingereicht hat. Laut Sun steht Bloomberg kurz davor, sein Versprechen der Vertraulichkeit zu brechen, indem es spezifische Details seines Krypto-Portfolios veröffentlicht – Details, die ihn angeblich einem „erheblichen Risiko von Diebstahl, Hacking, Entführung und Körperverletzung“ aussetzen könnten.
Die am Montag beim Bundesgericht in Delaware eingereichte Klage von Sun zielt darauf ab, Bloomberg daran zu hindern, diese wertvollen Krypto-Zahlen zu veröffentlichen, die Sun angeblich nur geteilt hat, um sein Vermögen für den Bloomberg Billionaires Index zu verifizieren – die Liste, die die 500 reichsten Menschen der Welt auflistet. Bloomberg habe ihm zugesichert, dass diese Informationen vertraulich bleiben würden. So viel dazu.
Anscheinend war Sun ziemlich zögerlich, seine Krypto-Daten herauszugeben, aber Bloombergs Reporterin Muyao Shen habe ihn überzeugt, indem sie versprach, dass diese „streng vertraulich“ bleiben würden. Spoiler-Alarm: Waren sie nicht. Jetzt möchte Sun, dass ein Richter Bloomberg anweist, „die Finger von seiner Wallet zu lassen“ – im wahrsten Sinne des Wortes.

Vertraulichkeitsversprechen? Wer braucht die schon?
Die Beschwerde, die erstmals von der Kryptoforscherin Molly White gemeldet wurde, behauptet, dass Sun Risiken wie Hacking oder sogar Entführung ausgesetzt wäre, wenn Bloomberg die exakten Krypto-Beträge veröffentlichen würde. Ja, Entführung. Laut Suns Rechtsteam sind Krypto-Transaktionen „irreversibel“, und falls er betrogen oder gezwungen wird, gibt es im Grunde keine Möglichkeit, sein Geld zurückzubekommen. So viel zur „sicheren“ Welt der digitalen Währungen.
Justin Sun has filed a lawsuit against Bloomberg, claiming they plan to “recklessly and improperly disclos[e] his highly confidential, sensitive, private, and proprietary financial information,” obtained while to verify his assets for the Bloomberg “Billionaires Index”. pic.twitter.com/wLKpfIBVL5
— Molly White (@molly0xFFF) August 13, 2025
Der Fall geht auf ein Gespräch im Februar 2025 zurück, als Bloomberg Suns Team angeblich ansprach, um ihn in ihre exklusive Liste aufzunehmen. Zunächst war Sun zurückhaltend – wahrscheinlich wegen seiner „erheblichen“ Krypto-Bestände. Doch nachdem er Zusicherungen erhalten hatte, dass seine finanziellen Details sicher seien, stimmte er zu. „Erheblich“ ist wohl eine Untertreibung, wenn das meiste deines Vermögens in Krypto gebunden ist.
Die Kunst, deine Wallet-Adresse geheim zu halten
In einem Schritt, den ich als „zu schön, um wahr zu sein“ bezeichnen würde, behauptet Sun, dass Bloomberg ihm versichert habe, die von ihm bereitgestellten Informationen würden das Gebäude nicht verlassen. Ein Bloomberg-Journalist namens Tom Sloan habe Suns Team angeblich auf Telegram beruhigt und gesagt, dass nur eine Handvoll Leute Zugriff auf seine Wallet-Details hätten – ein paar Ingenieure und das Reporterteam. Netter Versuch, Tom. Aber nach all dem scheint Sun das nicht zu glauben.
Suns Anwälte weisen auch darauf hin, dass bei anderen Milliardären im Index deren Krypto-Bestände nicht in genauen Zahlen angegeben würden. Stattdessen werde ihre Krypto-Vermögenssumme in „vagen“ Beträgen oder auf Grundlage öffentlicher Aussagen aufgeführt. Warum also soll Justin Sun eine solche Sonderbehandlung bekommen, hm?
Wrench Attacks: Nicht die Art von Aufmerksamkeit, die man will
Hier wird es besonders heftig: Suns Anwälte warnen, dass die Offenlegung seiner Wallet-Adressen ihn zu einem Ziel für „Wrench Attacks“ machen könnte – ein Begriff für körperliche Gewalt, die eingesetzt wird, um Krypto-Überweisungen zu erzwingen. Bloomberg selbst habe bereits über solche Angriffe berichtet, bei denen Opfer körperlich verletzt wurden, um sie zur Herausgabe ihrer digitalen Werte zu zwingen. Es gab sogar einen Fall in Uganda, bei dem ein Krypto-Gründer gezwungen wurde, 500.000 US-Dollar unter vorgehaltener Waffe zu überweisen. Ja, vielleicht ist das Veröffentlichen von Wallet-Adressen wirklich keine gute Idee.
Und um noch etwas Drama obendrauf zu legen: Bloomberg plane angeblich, Suns Informationen „unmittelbar“ zu veröffentlichen, was die Lage nur verschärft habe. Nun fordert Sun eine Geschworenenverhandlung und möchte natürlich, dass Gerichtskosten und Anwaltsgebühren übernommen werden. Warum auch nicht gleich die Rechnung noch ein bisschen vergrößern, oder?

Haftungsausschluss: Alle Materialien auf dieser Seite dienen nur zu Informationszwecken. Keines der Materialien sollte als Anlageberatung interpretiert werden. Bitte beachten Sie, dass trotz der Art vieler Materialien, die auf dieser Website erstellt und gehostet werden, HODLFM.DE keine Finanzreferenzressource ist und die Meinungen von Autoren und anderen Mitwirkenden ihre eigenen sind und nicht als finanzielle Beratung aufgefasst werden sollten. Wenn Sie eine solche Beratung benötigen, empfiehlt HODLFM.DE dringend, sich an einen qualifizierten Fachmann der Branche zu wenden.