Die Microsoft-Aktionäre sollen heute darüber abstimmen, ob der Tech-Gigant in Bitcoin investieren sollte. Der Vorschlag mit dem Titel „Bewertung einer Bitcoin-Investition“ wird während der jährlichen Hauptversammlung des Unternehmens am 10. Dezember 2024 um 11:30 Uhr New Yorker Zeit zur Abstimmung gestellt.
Diese Abstimmung erfolgt zu einem Zeitpunkt, an dem Bitcoin kürzlich die lang erwartete 100.000-Dollar-Marke überschritten hat. Dieser Anstieg wurde – zumindest teilweise – durch die pro-krypto-freundliche Haltung des designierten Präsidenten Donald Trump und die Nominierung des Krypto-Befürworters Paul Atkins als Leiter der SEC gefördert.
Am 5. Dezember 2024 erreichte die Kryptowährung ein Rekordhoch von 103.679 Dollar. Seitdem pendelt sie jedoch zwischen 90.000 und 100.000 Dollar.
Der Vorschlag wurde vom konservativen Think Tank National Center for Public Policy Research eingereicht, der Bitcoin als „exzellente Absicherung gegen Inflation“ beschreibt. Ziel ist es, Microsoft davon zu überzeugen, mindestens 1 % seiner Vermögenswerte in Bitcoin zu halten, um die Firmenkasse vor einer möglichen Schrumpfung zu schützen.
Doch der Verwaltungsrat von Microsoft empfiehlt, gegen den Vorschlag zu stimmen. Laut einer Einreichung bei der U.S. Securities and Exchange Commission (SEC) argumentiert der Vorstand, dass das Unternehmen bereits eine breite Palette von Vermögenswerten – einschließlich Bitcoin – im Rahmen seiner bestehenden Investitionsstrategie bewertet.
„Das Unternehmen berücksichtigt dieses Thema sorgfältig als Teil unseres umfassenden finanziellen Rahmens“, so der Vorstand.
Diese Position deckt sich mit den Ansichten des Microsoft-Mitbegründers Bill Gates, der Kryptowährungen stets skeptisch gegenüberstand. Gates kritisierte die digitale Anlageklasse 2022 als „100 % basierend auf der Greater-Fool-Theorie“.
Die Abstimmung ist besonders brisant, da Bitcoin zuletzt einen Wertzuwachs erlebte und zunehmend von Institutionen akzeptiert wird. Große Unternehmen wie MicroStrategy, der derzeit größte Bitcoin-Halter unter den Unternehmen, treiben diesen Trend voran. MicroStrategy hat kürzlich 21.550 Bitcoins für etwa 2,1 Milliarden Dollar erworben und hält nun über 423.000 BTC.
Michael Saylor, Mitbegründer und Vorsitzender von MicroStrategy, hielt eine drei-minütige Präsentation vor Microsofts Vorstand, in der er argumentierte, dass ein Bitcoin-Investment Microsofts Marktkapitalisierung um bis zu 5 Billionen Dollar steigern könnte.
Seine zentralen Punkte:
- Bitcoin sei die „größte digitale Transformation des Jahrhunderts“.
- Es könne als Absicherung gegen traditionelle finanzielle Risiken dienen.
- Er schlug vor, dass Microsoft jährlich 100 Milliarden Dollar in Bitcoin investiert.
- Er prognostizierte einen Bitcoin-Wert von 1,7 Millionen Dollar pro Coin bis 2034.
Zum Vergleich: Microsofts Gesamtvermögen beläuft sich auf 523 Milliarden Dollar. Eine Allokation von nur 1 % des Vermögens in Bitcoin könnte den Markt ordentlich durchrütteln und den Bitcoin-Preis möglicherweise über 150.000 Dollar treiben.
Trotz der ambitionierten Visionen scheint die Wahrscheinlichkeit einer Zustimmung gering. Die Wettplattform Polymarket gibt dem Vorschlag nur eine 11-prozentige Chance, von den Aktionären abgesegnet zu werden.
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