Die US-Börsenaufsichtsbehörde SEC (Securities and Exchange Commission) hat eine Klage gegen Elon Musk eingereicht. Der Vorwurf: Der Milliardär habe es versäumt, seinen Eigentumsanteil an Twitter, heute bekannt als X, frühzeitig offenzulegen. Laut der Behörde ermöglichte ihm diese Verzögerung, Aktien zu künstlich niedrigen Preisen zu erwerben, was ihm erhebliche finanzielle Vorteile verschaffte.
Wie zu erwarten, verbreitete sich diese Nachricht schnell, nachdem die SEC eine detaillierte Mitteilung zu den Gründen der Klage veröffentlicht hatte. Auf sozialen Medienplattformen hagelte es unterschiedliche Reaktionen, darunter auch Kritik an dem Vorgehen der SEC.
Laut der Beschwerde der SEC, eingereicht am 14. Januar bei einem Bundesgericht in Washington, D.C., habe Musks verspätete Meldung ihm erlaubt, weiterhin Aktien zu günstigen Preisen zu kaufen. Dies soll Twitter-Investoren Verluste von über 150 Millionen US-Dollar eingebracht haben.
Die SEC behauptet, Musk hätte seinen Eigentumsanteil bekannt geben müssen, nachdem er die 5%-Schwelle der ausstehenden Twitter-Aktien am 14. März 2022 überschritten hatte. Dennoch reichte er den erforderlichen Bericht erst am 4. April 2022 ein – ganze elf Tage nach Ablauf der Frist.
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Am Tag, an dem Musk schließlich seinen Anteil offengelegt hatte, stieg der Aktienkurs von Twitter um mehr als 27 % im Vergleich zum vorherigen Schlusskurs. Die SEC argumentiert, dass Anleger, hätten sie früher von Musks Anteil gewusst, ihre Verkaufspreise entsprechend angepasst hätten und Musk somit nicht auf ihre Kosten profitieren konnte.
Die Klage kommt zu einem entscheidenden Zeitpunkt: Der SEC-Vorsitzende Gary Gensler wird am 20. Januar von seinem Posten zurücktreten, wenn Donald Trump das Präsidentenamt übernimmt. Musk soll die kommende Regierung in Fragen der Effizienz der öffentlichen Verwaltung beraten.
Zur Einordnung: Musk begann Anfang 2022 mit dem Kauf von Twitter-Aktien und hatte bis Mitte März einen erheblichen Anteil angesammelt. In dieser Zeit soll die SEC bereits behauptet haben, dass er über 500 Millionen US-Dollar für Aktien ausgab und dabei andere Anleger übervorteilte, weil er wesentliche Informationen nicht offengelegt hatte. Laut der Beschwerde erlaubten Musks Handlungen ihm, Aktien von nichtsahnenden Investoren zu Preisen zu kaufen, die seinen nicht offengelegten Anteil nicht widerspiegelten.
In einer Reaktion auf die Klage wandte sich Musk am 15. Januar über X an die Öffentlichkeit und bezeichnete die SEC als „eine völlig kaputte Organisation“. Er kritisierte die Behörde dafür, sich auf „Belanglosigkeiten“ zu konzentrieren, während ernsthafte Verbrechen ungeahndet blieben.
Sein Anwalt, Alex Spiro, bezeichnete die Maßnahmen der SEC als eine anhaltende Belästigungskampagne gegen Musk und behauptete, die Klage zeige, dass die Behörde keine substanziellen Beweise gegen ihn habe.
Musks Übernahme von Twitter für 44 Milliarden US-Dollar wurde am 25. April 2022 abgeschlossen. Nach diesem Kauf nahm er die Plattform von der Börse und benannte sie in X um. Während seiner Amtszeit kam es zu erheblichen Veränderungen, darunter Entlassungen von Führungskräften und der Hälfte der Belegschaft sowie Änderungen an den Richtlinien zur Inhaltsmoderation, die weltweit regulatorische Aufmerksamkeit erregten.
Die SEC fordert ein Geschworenenverfahren und verlangt, dass Musk für die „Rückzahlung seines unrechtmäßigen Gewinns“ sowie eine zivilrechtliche Strafe aufkommt. Diese Klage unterstreicht die anhaltenden Spannungen zwischen Musk und Regulierungsbehörden, insbesondere nach früheren Auseinandersetzungen mit der SEC wegen seiner Öffentlichkeitsarbeit zu Tesla und anderen Projekten.
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