Infini, die Stablecoin-Zahlungsplattform, lässt einen kürzlichen Hack, bei dem fast 50 Millionen US-Dollar an Krypto-Vermögenswerten entwendet wurden, nicht auf sich sitzen. In einem mutigen rechtlichen Schritt hat Infini eine Klage in Hongkong gegen den Entwickler Chen Shanxuan und drei nicht identifizierte Personen eingereicht, deren Wallets lukrativ kompromittiert wurden. Die On-Chain-Mitteilung, die am 24. März versendet wurde, nennt die mutmaßlichen Beklagten und macht deutlich, dass die fast 49,5 Millionen USDC (mit einem Wert von jeweils 0,9999 $) nun Gegenstand eines laufenden Rechtsstreits sind. Laut Infini kann kein zukünftiger Inhaber dieser Vermögenswerte einen gutgläubigen Erwerb beanspruchen, ohne über den Streit informiert zu sein.

Mit einem unkonventionellen Ansatz hat das Hongkonger Gericht sogar eine einstweilige Verfügung direkt per On-Chain-Nachricht zugestellt – eine Methode, die darauf abzielt, jene schwer fassbaren, anonymen Krypto-Wallets zu erreichen. Diese digitale Ladung verlangt, dass die Beklagten zu einem Anhörungstermin erscheinen, um sicherzustellen, dass der Rechtsprozess mit dem Blockchain-Zeitalter Schritt hält.

In einer unerwarteten Wendung bot Infini nach dem Hack vom 24. Februar eine 20 %-Belohnung an. Das Bounty-Angebot lud den Angreifer – oder jede Partei, die im Besitz der gestohlenen Gelder ist – dazu ein, 80 % der Vermögenswerte zurückzugeben. Infinis On-Chain-Nachricht zeigte, dass das Team bereits IP- und Geräteinformationen im Zusammenhang mit den Angreifern gesammelt hatte, und versicherte der Krypto-Community, dass die beteiligten Adressen weiterhin genau überwacht würden. Trotz dieses verlockenden Angebots hat der Angreifer noch keinen einzigen Satoshi von der angegebenen Adresse zurückgegeben.

Das Timing des Infini-Hacks verleiht der Geschichte eine zusätzliche Brisanz:
Er folgt kurz nach einem massiven Einbruch bei Bybit, bei dem ein Hacker am 21. Februar 1,4 Milliarden Dollar aus dem Multi-Signature-Wallet gestohlen hatte. Marwan Hachem, Chief Operating Officer bei FearsOff, äußerte die Vermutung, dass die Infini-Angreifer diesen Moment strategisch gewählt haben, während die Branche noch mit den Folgen des Bybit-Vorfalls beschäftigt war.

Da alle mit der Untersuchung und Wiederherstellung der 1,5 Milliarden $ beschäftigt waren, sahen die Infini-Angreifer ihre Erfolgschancen in diesem Moment als höher an.

Während Infini seine rechtlichen Schrauben anzieht und jeder digitalen Spur nachgeht, ist diese Geschichte noch lange nicht vorbei. Die rechtlichen Schritte – und die freche Belohnung – zeigen, dass selbst Hacker im heutigen Krypto-Zeitalter im Netz der Blockchain-Justiz landen können.

Chinesische Hacker knacken US-Finanzministerium | HODLFM.DE
Chinesische Hacker im Verdacht: Angriff auf US-Finanzministerium…
hodl-post-image

Haftungsausschluss: Alle Materialien auf dieser Seite dienen nur zu Informationszwecken. Keines der Materialien sollte als Anlageberatung interpretiert werden. Bitte beachten Sie, dass trotz der Art vieler Materialien, die auf dieser Website erstellt und gehostet werden, HODLFM.DE keine Finanzreferenzressource ist und die Meinungen von Autoren und anderen Mitwirkenden ihre eigenen sind und nicht als finanzielle Beratung aufgefasst werden sollten. Wenn Sie eine solche Beratung benötigen, empfiehlt HODLFM.DE dringend, sich an einen qualifizierten Fachmann der Branche zu wenden.