Harris äußert sich klar zu Krypto

Die Kryptoindustrie hat sich zu einem Schlüsselspieler bei den Präsidentschaftswahlen 2024 entwickelt, wobei Branchenführer und Investoren, frustriert von dem, was sie als übermäßige Regulierung unter Biden sehen, nun durch beträchtliche Spenden ihre politischen Muskeln spielen lassen wollen.
Insgesamt haben in den USA ansässige Krypto-Unternehmen, darunter Coinbase, Ripple und Gemini, etwa 120 Millionen Dollar locker gemacht, um die Wahlen im November zu beeinflussen.

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Trump hingegen hat bereits vier Kollektionen nicht-fungibler Token (NFTs) veröffentlicht, seine Unterstützung für die Krypto-Plattform seiner Familie bekundet und sich mit der gesamten Branche angefreundet.

Er macht kein Geheimnis aus seiner Vorliebe für Krypto und versprach, den Vorsitzenden der SEC, Gary Gensler, dessen Amtszeit erst 2026 endet, zu entlassen, kryptofreundliche Regulierungsbehörden zu ernennen und einen Rahmen für Stablecoins zu schaffen.

Erst letzten Mittwoch benutzte der republikanische Kandidat Bitcoin, um Burger im PubKey Bar in New York zu bezahlen. „Es ist der Beginn einer neuen Ära“, verkündete er nach Abschluss der Transaktion.

Trotz Trumps klarer Krypto-Unterstützung und Harris’ Schweigen liegen die beiden Kandidaten in den nationalen Umfragen Kopf an Kopf. Laut Polymarket führt Harris mit nur vier Punkten Vorsprung.

Doch am Sonntag meldete sich Harris endlich zu Wort.

Harris' Vision für die Zukunft der Wirtschaft

Harris’ wirtschaftliche Vorschläge konzentrierten sich bisher hauptsächlich auf Wähler, die sich Sorgen über steigende Preise machen – ein ständiges Problem für die Biden-Regierung. Sie hat eine Reihe von Steuererleichterungen, Kürzungen und Programmen versprochen, um die Belastung für amerikanische Haushalte mit niedrigem und mittlerem Einkommen zu verringern.

Doch am Sonntag ging Harris auch auf die Sorgen in Bezug auf ihre Haltung zur Wirtschaft ein und bot mehr Details darüber, wie sie mit Regulierungen in ihrem sogenannten „Opportunity Economy“-Plan umgehen würde.

Die Vizepräsidentin versprach, Investitionen in künstliche Intelligenz (KI) und Kryptowährungen zu fördern, falls sie gewählt wird. Sie stellte ihre wirtschaftliche Agenda am Sonntag Spendern in New York vor, mit einem Fokus darauf, Innovation zu fördern und gleichzeitig den Schutz von Verbrauchern und Investoren sicherzustellen.

„Ich werde Arbeiter, Gründer kleiner Unternehmen, Innovatoren und große Unternehmen zusammenbringen“, sagte Harris zu ihren Sponsoren im Cipriani Wall Street in Manhattan. „Wir werden zusammenarbeiten, um in die Wettbewerbsfähigkeit Amerikas und seine Zukunft zu investieren. Wir werden wegweisende Technologien wie KI und digitale Vermögenswerte fördern, während wir unsere Verbraucher und Investoren schützen.“

Faryar Shirzad, Policy Lead von Coinbase, kommentierte Harris' Aussage auf X (ehemals Twitter) am 22. September so: „Dies ist eine bedeutende und konstruktive Aussage von Kamala Harris.“

Harris’ Kommentare markieren das erste Mal, dass sie als demokratische Präsidentschaftskandidatin Kryptowährungen anspricht.

VanEcks Prognose

Die Idee, dass eine Präsidentschaft von Kamala Harris das Beste für Kryptowährungen sein könnte, wurde diese Woche von VanEck-Analysten in einem Bericht vorgestellt.

Bereits im Juli schlugen dieselben Analysten vor, dass große Volkswirtschaften nach dem Erkennen der „endlosen Mängel“ in Fiat-Währungen zu Bitcoin übergehen könnten. Ihrer Ansicht nach wird ein Demokrat im Weißen Haus das derzeitige finanzielle Chaos nicht beheben.

„Wir argumentieren, dass eine Präsidentschaft von Kamala Harris tatsächlich besser für Bitcoin sein könnte als eine zweite Amtszeit von Trump, weil dies unserer Meinung nach viele der strukturellen Probleme beschleunigen würde, die überhaupt erst zur Bitcoin-Adoption führen,“ erklärten Matthew Sigel und Patrick Bush in ihrem Bericht vom Donnerstag.

Sie fügten hinzu: „Da Inflation und Währungsabwertung weiterhin die Fiat-Geldsysteme herausfordern, könnte Bitcoin als entscheidende Absicherung dienen.“

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