Einmal mehr machen die Beatles Schlagzeilen – diesmal dank künstlicher Intelligenz (KI). Ihr Song „Now and Then“, der mithilfe von KI fertiggestellt wurde, ist für zwei Grammys nominiert. Damit ist es das erste Mal in der Geschichte, dass ein KI-unterstützter Song für einen Grammy vorgeschlagen wurde.

Der Song ist in den Kategorien „Record of the Year“ und „Best Rock Performance“ nominiert. Mit auf der Liste stehen Größen wie Beyoncé, Taylor Swift und Billie Eilish – die Konkurrenz könnte kaum härter sein.

Besonders beeindruckend ist die Tatsache, dass sich die Beatles vor über 50 Jahren getrennt haben. Zwei ihrer Mitglieder, John Lennon und George Harrison, sind nicht mehr unter uns.

Die Geschichte von „Now and Then“ beginnt mit einer Demo-Aufnahme, die John Lennon Ende der 1970er Jahre gemacht hatte. Der Song sollte ursprünglich Teil der Beatles-Anthology-Serie in den 1990er Jahren sein, doch die Aufnahmequalität war damals zu schlecht, um damit zu arbeiten.

Schnitt auf die Gegenwart: Das Team von Filmemacher Peter Jackson entwickelte eine beeindruckende KI-Technologie, die Gesang von Hintergrundgeräuschen trennen kann. Diese Technologie wurde auch in Jacksons Beatles-Dokumentation „Get Back“ verwendet.

Paul McCartney und Ringo Starr, die beiden noch lebenden Beatles, erkannten darin eine Chance, „Now and Then“ endlich fertigzustellen. Mithilfe der KI konnten sie Lennons Stimme aus der alten Demo verbessern. Danach fügten sie neue Instrumental- und Gesangsspuren hinzu, darunter auch Gitarrenparts, die George Harrison in den 1990er Jahren aufgenommen hatte. Das Ergebnis bezeichnete McCartney als „den letzten Beatles-Song“.

Der Song wurde ein kommerzieller Erfolg: Im November 2023 erreichte „Now and Then“ weltweit Platz eins in den Charts. Fans begrüßen dieses unerwartete neue Kapitel in der Geschichte der Beatles mit großer Begeisterung.

Die Diskussion über den Einsatz von KI in der Musik ist derzeit allgegenwärtig. Viele fürchten, dass KI die menschliche Kreativität ersetzen könnte. Doch bei diesem Projekt ging es vielmehr darum, den menschlichen Aspekt zu bewahren und zu verbessern.

McCartney erklärte:

„Wir konnten Johns Stimme mit der KI reinigen. Danach konnten wir den Song ganz normal abmischen.“

Die Grammy-Nominierungen sind ein Meilenstein: „Now and Then“ ist der erste KI-unterstützte Song, der in einer Hauptkategorie nominiert wurde. Die Grammy-Regeln machen jedoch deutlich: Ein Song ist nur dann zugelassen, wenn der menschliche Beitrag über das Minimum hinausgeht.

Die Nominierung hat innerhalb der Musikbranche für Diskussionen gesorgt. Für die einen ist es ein spannender Schritt nach vorne, der zeigt, wie Technologie alte Musik wiederbeleben kann. Andere kritisieren die Qualität und den Einsatz von KI grundsätzlich.

Die 67. Grammy-Verleihung findet am 2. Februar 2025 statt. Ob „Now and Then“ gewinnt oder nicht – die Nominierung hat bereits Geschichte geschrieben und neue Möglichkeiten für die Musikproduktion und -bewahrung eröffnet.

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