Mit Donald Trumps Wahlsieg stehen in der Kryptoindustrie bedeutende Veränderungen bevor – zumindest wenn seine Wahlversprechen wahr werden. An erster Stelle der Agenda steht SEC-Chef und Krypto-Skeptiker Gary Gensler, den Trump am „Tag Eins“ feuern will. Diese Entscheidung wird in der Krypto-Community heftig unterstützt, die ihre Unzufriedenheit mit dem derzeitigen SEC-Vorsitzenden offen kundtut.
Nach Genslers Abgang stehen drei mögliche Kandidaten auf Trumps Liste für den SEC-Vorsitz: Dan Gallagher, Hester Peirce und Richard Farley.
Wer ist der Favorit? Gallagher, Peirce und Farley in der engeren Auswahl
Dan Gallagher begann seine Karriere bei der SEC und wurde 2011 als Kommissar unter Obama ernannt. Seit 2015 ist er in der Privatwirtschaft tätig und ist seit vier Jahren Chief Legal Officer bei Robinhood. Gallagher kritisiert scharf den aktuellen Ansatz der SEC: „Anstatt dringend benötigte Regulierungsrichtlinien zu erlassen, konzentriert sich die SEC auf individuelle Strafverfolgungen.“ Berichten zufolge ist er derzeit Trumps Favorit.
Eine weitere Anwärterin ist Hester Peirce, ebenfalls SEC-Kommissarin, die seit ihrer Ernennung 2018 immer wieder gegen die aggressive Haltung der Behörde gegenüber Krypto wettert. Peirce meint, der Durchsetzungsansatz der SEC sei „ineffektiv und ineffizient“ für die Branche und die Behörde selbst.
Der dritte Kandidat, Wall-Street-Anwalt Richard Farley, stößt auf geteilte Reaktionen. Während einige seine Verbindungen zur traditionellen Finanzwelt skeptisch sehen, hoffen andere, dass er durchdachte Regulierungsrahmen schaffen könnte.
Reuters berichtete am 7. November, dass Gallagher derzeit die erste Wahl des Trump-Teams als Nachfolger für Gensler ist.
Hester Peirce ist eine weitere Kandidatin im Rennen. Sie ist derzeit als SEC-Kommissarin tätig, wurde 2018 von Trump ernannt und hat häufig die aggressive Haltung der Behörde gegenüber Kryptowährungen kritisiert.
Die SEC nutzt Durchsetzung als primäres Instrument zur Gestaltung von Richtlinien in diesem Bereich, und das ist einfach nicht der effizienteste Weg. Es ist nicht nur ineffektiv für die Industrie, sondern auch ineffizient für uns als Regulierungsbehörde mit begrenzten Ressourcen.
Der New York Post zufolge wird auch Richard Farley, ein Partner der Anwaltskanzlei Levin Naftalis & Frankel, vom Trump-Übergangsteam als möglicher Nachfolger für den SEC-Vorsitz in Betracht gezogen.
Wall Street gegen Krypto: Eine gespaltene Community
Die mögliche Ernennung eines Wall-Street-Vertreters wie Farley spaltet die Krypto-Gemeinschaft. Adam Cochran, Partner bei Cinneamhain Ventures, kritisiert Farley scharf und unterstützt stattdessen Gallagher und Peirce. Im Gegensatz dazu verteidigt Netzwerkökonom Timothy Peterson Farley und betont seine ausgewogene Sichtweise auf Regulierungen, die sowohl Innovation als auch Stabilität fördern sollen.
Auch Mark Uyeda, ein derzeitiger SEC-Kommissar, erhält Unterstützung. Er hat Genslers restriktiven Umgang mit Krypto als „Desaster für die gesamte Industrie“ kritisiert und wird von vielen als geeigneter Nachfolger gesehen.
Cochran fügte hinzu:
Einige der bisher gehandelten Namen sind Insider aus der Bankenbranche, die aktiv daran gearbeitet haben, das Wachstum von Krypto zu behindern.
Netzwerkökonom Timothy Peterson verteidigte hingegen Farley und argumentierte, dass Farleys Fokus zwar in der traditionellen Finanzwelt verwurzelt sei, seine Ansichten zur Regulierung jedoch die Notwendigkeit einer ausgewogenen Aufsicht betonen, die Innovationen fördert und gleichzeitig die Stabilität der Märkte wahrt.
In diesem Sinne äußerte sich auch der Krypto-Händler Adios King: „Farley hat sich noch nicht öffentlich zu Krypto geäußert, aber seine umfangreiche finanzielle Erfahrung deutet darauf hin, dass er einen pragmatischen Ansatz verfolgen könnte.“
Unterdessen gibt es auch starke Unterstützung in der Community für Mark Uyeda, ein derzeitiger SEC-Kommissar. Uyeda hat Genslers strikte Herangehensweise an die Krypto-Regulierung offen kritisiert und sie als „Desaster für die gesamte Industrie“ bezeichnet. Der Krypto-Anwalt Jake Chervinsky sieht in Uyeda einen starken Kandidaten für die Rolle.
Egal, ob der neue Vorsitzende ein Wall-Street-Veteran oder ein Krypto-Befürworter wird, es stehen positive Veränderungen für die Krypto-Politik der SEC bevor.
Haftungsausschluss: Alle Materialien auf dieser Seite dienen nur zu Informationszwecken. Keines der Materialien sollte als Anlageberatung interpretiert werden. Bitte beachten Sie, dass trotz der Art vieler Materialien, die auf dieser Website erstellt und gehostet werden, HODLFM.DE keine Finanzreferenzressource ist und die Meinungen von Autoren und anderen Mitwirkenden ihre eigenen sind und nicht als finanzielle Beratung aufgefasst werden sollten. Wenn Sie eine solche Beratung benötigen, empfiehlt HODLFM.DE dringend, sich an einen qualifizierten Fachmann der Branche zu wenden.