Gary Gensler, der ehemalige „Krypto-Cop“ der SEC, kehrt an die Universität zurück – aber nicht als Student. Stattdessen übernimmt er wieder seine Rolle als Professor an der MIT Sloan School of Management, wo er sich auf künstliche Intelligenz (KI), Fintech und öffentliche Politik konzentrieren wird. Dieser Schritt markiert seine Rückkehr in die Wissenschaft nach einer turbulenten Zeit bei der SEC, in der er strenge Maßnahmen gegen Krypto-Unternehmen durchsetzte und die 1.200-Billionen-Dollar-Kapitalmärkte der USA überwachte.

Laut der Ankündigung des MIT wird Gensler Forschung und Lehre im Bereich KI, Finanzen und Fintech betreiben und eine Schlüsselrolle in der FinTech AI-Initiative an der Seite von Professor Andrew W. Lo übernehmen. Das Programm untersucht das Potenzial von KI in den Finanzmärkten, während der Wettlauf zwischen den USA und China um die KI-Vorherrschaft an Fahrt aufnimmt.

Bevor Gensler als oberster SEC-Regulierer auftrat, war er bereits tief in der Welt der digitalen Assets verwurzelt. 2018 unterrichtete er Blockchain und Finanzen am MIT und veröffentlichte Forschung zu den systemischen Risiken von KI in den Finanzmärkten. Doch seine Zeit bei der SEC brachte ihm den Ruf als größter Feind der Krypto-Industrie ein, nachdem er über 125 Durchsetzungsmaßnahmen gegen große Unternehmen wie Binance und Coinbase eingeleitet hatte.

Trotz seiner harten Haltung gab es auch positive Entwicklungen für den Kryptomarkt: Unter seiner Aufsicht wurden Krypto-ETFs zugelassen, was einen Meilenstein für institutionelle Investoren darstellte. Doch ein überzeugter Verfechter von Web3 wird Gensler wohl nicht werden.

Wird Gensler jetzt krypto-freundlich?

Das ist die große Frage. Einige spekulieren, dass seine Rückkehr in die Wissenschaft seine Haltung zu digitalen Assets mildern könnte. Schließlich lehrt er Fintech und KI – zwei Sektoren, in denen Krypto eine immer wichtigere Rolle spielt.

Doch nicht alle teilen diese Ansicht. Devin Walsh, Geschäftsführerin der Uniswap Foundation, äußerte sich auf Twitter kritisch:

Als MIT-Sloan-Absolventin bin ich unglaublich enttäuscht und beschämt, dass das MIT Gensler wieder eingestellt hat. Eine Zeit-, Geld- und Energieverschwendung für jeden Studenten, der sich für neue und innovative Technologien interessiert.

Während einige Genslers Einstellung ablehnen, hebt Nobelpreisträger Simon Johnson, der mit ihm lehren wird, hervor, dass ihre Forschung sich auf die globale Wirtschaftspolitik konzentrieren wird – ein Bereich, in dem KI- und Blockchain-Regulierungen weiterhin heiß diskutiert werden.

Genslers Wechsel von der Regulierung zur Forschung spiegelt eine breitere Entwicklung wider: KI hat nun oberste Priorität. Während die USA versuchen, China im KI-Rennen voraus zu bleiben, könnte Genslers Forschung zu KI-Risiken zukünftige Regulierungen ebenso beeinflussen wie seine Arbeit bei der SEC.

Ob er Krypto in seiner neuen Rolle wohlgesonnener sein wird oder seinen harten Regulierungsansatz beibehält, bleibt offen. Eines ist jedoch sicher: In der Fintech-Debatte wird Gensler weiterhin eine zentrale Rolle spielen.

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